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Nutzung agiler Methoden zum Aufbau eines Qualitätsmanagements für Startups und Kleinstunternehmen

Nutzung agiler Methoden zum Aufbau eines Qualitätsmanagements für Startups und Kleinstunternehmen

Unternehmensgründungen, insbesondere von startups, bestimmen maßgeblich die wirtschaftliche und soziale Entwicklung einer Volkswirtschaft. Startups sind oftmals im Bereich der digitalen Wirtschaft aktiv und erzielen einen Großteil ihres Umsatzes mit Geschäftskunden. Gerade für diese Kunden sind Nachweise über die Existenz und das Funktionieren von erforderlichen Prozessen und Abläufen zur Sicherstellung eines qualitätsorientierten Handelns wichtig. Sie tragen auch zum gezielten Aufbau und der Stärkung der Schlüsselkompetenzen und zum Umgang mit den bei startups naturgemäß hohen Risiken bei. Qualitätsmanagementsysteme sind in diesem Zusammenhang etablierte Konzepte. Die Übernahme existierender Konzepte und Ansätze zur Einführung eines Qualitätsmanagements und die formelle Anwendung der DIN EN ISO 9001 sind für startups jedoch zu Beginn wenig geeignet, da u.a. Prozesse oft noch nicht um-fassend definiert und implementiert sind und Anforderungen sich hinsichtlich Relevanz, Spezifizierung und Inhalt schnell ändern sowie neue/andere Anforderungen hinzukommen (können). Vielmehr ist hier ein agiles Vorgehen sinnvoll, bei dem flexibel und iterativ agiert werden kann und der (direkte) Nutzen für das Unternehmen im Fokus steht. Im Rahmen des Projektes wird daher ein Umsetzungskonzept für den Aufbau eines bedarfsgerechten Qualitätsmanagements mit agilen Methoden entwickelt.

Das Umsetzungskonzept beinhaltet ein Vorgehensmodell mit Handlungsempfehlungen zur Einführung eines Qualitätsmanagements mithilfe agiler Methoden. Dies trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung von Qualitätsmanagement für ein erfolgreiches Bestehen am Markt zu verdeutlichen. Zudem wird durch ein flexibles und iteratives Vorgehen auf sich verändernde Anforderungen und Rahmenbedingungen, wie sie bei startups naturgemäß auftreten, eingegangen. Dies trägt dazu bei, dass der Fokus stets auf für die Unternehmen relevanten Anforderungen bzw. wertsteigernden Aspekten, deren Umsetzung einen Nutzen für sie bietet, liegt.

Den Ausgangspunkt bildet die Identifikation von relevanten Anforderungen. Hierzu werden sog. user stories ermittelt, d.h. die Formulierung von Anforderungen aus Unternehmenssicht. Diese Methode ist leicht und aufwandsarm umzusetzen und fördert die Kommunikation im Entwicklungsprozess, wodurch Missverständnisse und Fehlinterpretationen vermieden bzw. verringert werden können. Die Anforderungen werden dann in Form von sog. User story maps strukturiert und systematisiert (Inhalt, bestehende Abhängigkeiten, Relevanz usw.) und bei Bedarf angepasst und ergänzt (Product Backlog). Daran anschließend erfolgt die Umsetzung der zuvor ermittelten user stories. Dies geschieht iterativ im Rahmen von mehreren Sprints, bei denen pragmatische Umsetzungsmöglichkeiten (Methoden/ Techniken/ Prozesse/Dokumente bzw. Dokumentierung) zur Erfüllung der Anforderungen für ein Qualitätsmanagement(system) entwickelt werden. Dabei erfolgen durchgängig eine enge Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen und ein flexibles Agieren im Projekt.

Auf Basis der erzielten Ergebnisse erfolgt dann die Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Einführung und kontinuierlichen Weiterentwicklung eines Qualitätsmanagements mit agilen Methoden. Diese beinhalten die Auswahl und die Anwendung von agilen Methoden zur Identifikation und Umsetzung relevanter qualitätsbezogener Anforderungen. Insgesamt trägt das Projekt dazu bei, ein ganzheitliches und umfassendes Qualitätsmanagement(system) bei startups und Kleinstun-ternehmen bedarfsgerecht, d.h. für die Unternehmen Nutzen stiftend und iterativ einzuführen. Hierdurch wird bereits bei startups und Kleinstunternehmen von Beginn an qualitätsorientiertes Handeln gefördert, systematisch implementiert und nachgewiesen. Das Projekt unterstützt startups und Kleinstunternehmen auf diese Weise dabei, ihr Geschäft risikoärmer und erfolgsbezogener zu aufzubauen und dadurch auch ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.


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Das IGF-Vorhaben 21652 N der Forschungsvereinigung Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS), August-Schanz-Straße 21A, 60433 Frankfurt am Main, wurde über den AiF e.V. im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (ehemals BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

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