Risikomanagement unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit in KMU der Werkzeug- und Schneidwarenindustrie
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind verschiedenen Risiken ausgesetzt, wie z.B. Markt-, Produkthaftungsrisiken und Betriebsunterbrechungen durch Brand oder Sturm. Zunehmend werden diese Risiken durch Trends der Nachhaltigkeit, wie etwa Klimawandel, Ressourcenverknappung und demografische Entwicklungen beeinflusst. Bleiben diese Entwicklungen unberücksichtigt, können sie zu, für den Unternehmenserhalt, bedrohlichen Situationen führen. In diesem Projekt wird daher ein Umsetzungskonzept zur praktischen Integration eines nachhaltigkeitsorientierten Risikomanagements in das bestehende Managementsystem entwickelt. Mit diesem Umsetzungskonzept können KMU aufwandsarm ein herkömmliches Risikomanagementsystem nach der ISO 31000 im Unternehmen einführen. Um zusätzlich Trends der Nachhaltigkeit berücksichtigen zu können, dient das Konzept zudem dazu, das Risikomanagement nachhaltig-keitsorientiert weiterzuentwickeln. Dazu wird es zunächst mit den Nachhaltigkeitstätigkeiten des Unternehmens verknüpft, die im Zuge verschiedener Managementsysteme des Unternehmens realisiert werden. Zum einen muss es mit dem Umwelt- (ISO 14001) und Energiemanagementsystem (DIN EN 16001) verbunden werden, da sie die Grundlage für die Umsetzung einer ökologischen Nachhaltigkeit (d.h. schonender Ressourceneinsatz) bilden. Zum anderen muss eine Verknüpfung mit den Managementsystemen gemäß sozialer Standards (SA 8000, ISO 26000) und dem Arbeitsschutzmanagementsystem (OHSAS 18001) vorgenommen werden, da diese zum Aufbau einer sozialen Nachhaltigkeit beitragen (z.B. Erfüllung der Arbeitnehmerinteressen). Eine Verknüpfung zum Qualitätsmanagementsystem (ISO 9001) muss hergestellt werden, da es die Umsetzung einer ökonomischen Nachhaltigkeit (d.h. die langfristige Unternehmenssicherung) begünstigt. Mit dem Umsetzungskonzept können KMU die zur nachhaltigkeitsorientieren Weiterentwicklung des Risikomanagements notwendigen Prozesse der genannten Managementsysteme integriert umsetzen.
Das Umsetzungskonzept beinhaltet eine Selbstbewertung, mit der KMU ihren aktuellen Stand sowie den Handlungsbedarf für den Aufbau eines nachhaltigkeitsorientierten Risikomanagements stetig erfassen können. Es beinhaltet zudem Hilfsmittel die gemäß dem identifizierten Handlungsbedarf zielführend angewandt werden können, um das nachhaltigkeitsorientierte Risikomanagement zu optimieren. Dazu gehört ein Bewertungsmaßstab, mit dem sowohl Risiken als auch Nachhaltigkeitswirkungen bei Unternehmensentscheidungen bewertet werden können. Ein weiteres Hilfsmittel ist ein Katalog bestehend aus Risikomanagement-Methoden, mit dem die für den jeweiligen Anwendungsfall geeignetste Methode ausgewählt werden kann. Als weiteres Hilfsmittel wird eine Vorgehensweise entwickelt, mit der das nachhaltigkeitsorientierte Risikomanagement in die strategische Ausrichtung des Unternehmens aufgenommen werden kann, da dies essenziell für dessen nutzenbringende Einführung ist. Mit einem nachhaltigkeitsorientierten Risikomanagement können zum einen Unternehmensrisiken beherrschbar gemacht werden. Zum anderen trägt das mit der Einführung einhergehende nachhaltigkeitsorientierte und verantwortungsvolle Auftreten des Unternehmens zu einer Verbesserung des Images bei und steigert das Vertrauen und die Akzeptanz bei Kunden und Mitarbeitern. Zusätzlich wird die Geldversorgung erleichtert, da die Unternehmen eine bessere Bewertung durch Banken bei der Kapitalvergabe erzielen.
Projektpartner

- GFE - Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e.V.
Gefördert durch


